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TCM bei Kinderwunsch

Paola NakaharaFreitag, 1. November 2019Wissenswertes

TCM bei Kinderwunsch

Immer öfter wird der Traum vom Wunschkind zu einer Gedulds- und Zerreisprobe für Paare. Der moderne Lebenswandel, Stress im Beruf und Alltag, das immer höher werdende Alter bei Erstgebärenden, Langzeiteinnahme von Hormonpräparaten und anderen Noxen erschweren vielen Paaren den Weg zu ihrem Wunschkind.

Die Ursachen und Hindernisse sind vielfältig und können die Frau wie auch den Mann betreffen.

Der Zyklus der Frau ist ein fein abgestimmtes Räderwerk aus Hormonen, Eizellreifung sowie Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut. Die ausgewogene Regulation der Hormone liegt nicht nur in den Eierstöcken, sondern steht in konstanter Verbindung mit unserem Gehirn, dem Hypothalamus und der Hypophyse. Der Aspekt des Gehirns spiegelt die Auswirkung unserer Emotionen auf den Zyklus wider. Nicht selten wird der unerfüllte Kinderwunsch auch zur «Kopfsache» und erschwert den ausgeglichenen Umgang damit. Eine langjährige Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln nimmt dem Körper den Impuls zur Autoregulation und benötigt nach Absetzten der Hormone oft 3-6 Monate um sich wieder selber zu regulieren.

Das immer höher werdende Alter der Erstgebärenden bringt Störungen der Eizellqualität mit sich. Studien haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Weg schwanger zu werden ab dem 36.Lj stark abnimmt. Pro Zyklus verbleibt nur noch eine 15%ige Chance schwanger zu werden ohne auf assistierende Therapien wie TCM, Hormone oder künstliche Befruchtung zurückzugreifen .

Auch das Gewicht spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Zu geringes oder zu hohes Gewicht können eine Schwangerschaft behindern. Dies sind noch Relikte aus der Steinzeit, die sich in unserem Körper festgesetzt haben. Ist die Frau zu mager, geht der Körper von einer langen Hungerperiode oder Gefahrensituation aus und sieht das als keine guten Voraussetzungen an, um jetzt schwanger zu werden. Ist die Frau übergewichtig, realisiert dies das Gehirn als Zeichen für «Speichern» und Kräfte sammeln und gibt auch dann nicht den Impuls zur Schwangerschaft. Studien haben gezeigt, das optimale Gewicht liegt bei einem BMI Body-Mass-Index (kg/m2) von 23. Doch nicht jede Frau muss das Idealgewicht erreichen um schwanger zu werden. Schon Bemühungen in Richtung des Normalgewichtes und z.B. Gewichtsabnahme von nur 2-3kg kann dem Körper das Signal geben «Speichern beendet, jetzt wird wieder Energie produziert».

Gynäkologische Erkrankungen wie PCOS oder Endometriose treten immer häufiger in den Vordergrund. Die genauen Ursachen des PCOS sind noch nicht abschliessend geklärt. Bei dieser Erkrankung kommt es zu Follikelreifungen im Eierstock, welche dann aber nicht wie gewollt im Eisprung enden, sondern im letzten Follikelstadium stagnieren. Im Ultraschall ist eine grosse Anzahl Follikel in den Eierstöcken zu erkennen (8-10 pro Seite). Die Frauen haben entweder gar keine Blutung mehr oder einen sehr langen Zyklus.

Bei der Endometriose kommt es zur Verschleppung von Gebärmutterschleimhaut, meist während der Blutung, und dem Ansiedeln der Zellen an Orten ausserhalb der Gebärmutter. Die Zellhaufen können an der Blase, im Darm, an den Eileitern, auf dem Bauchfell oder sogar durch die Blutbahn getragen in der Lunge oder im Gehirn zu finden sein. Im gleichen Zyklus wie die Gebärmutterschleimhaut wachsen diese Zellhaufen während dem Zyklus an und bluten später ab, bis sich vernarbtes Gewebe bildet. Die Frauen merken dies mit starken Bauchschmerzen während der Menstruation, Migräne oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und beim Stuhlgang, je nach Lokalisation der Zellherde. Die Diagnose kann abschliessend nur durch eine Bauchspiegelung gestellt werden.

Bevor die Frauen sich invasiveren Untersuchungen unterziehen, müssen unbedingt auch die Männer angeschaut werden. Die Spermienqualität ist in den letzten Jahren stark gesunken, sodass nicht selten auch der Mann Grund für den unerfüllten Kinderwunsch darstellt. Mit einem Spermiogramm kann man sehr genau die Anzahl der Spermien, Beweglichkeit und ihr Aussehen beurteilen. Liegen Störungen in diesen Aspekten vor, kann es sein, dass die Eizelle nicht befruchtet werden kann. Aber Vorsicht, ein Spermiogramm ist eine Momentaufnahme welche durch erhöhten Stress, kürzlich durchgemachte Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten stark beeinflusst wird. Da der Entwicklungszyklus der Spermien sich alle 3 Monate vollzieht, kann man mit gesunder Lebensführung und dem Verzicht von Noxen wie Rauchen oder Alkohol einen grossen Einfluss auf die nächsten Spermien ausüben.

Wie kann die TCM Paare mit Kinderwunsch unterstützen?

Der TCM Therapeut kann aufgrund der Basaltemperaturkurve der Frau genaue Rückschlüsse auf evtl. Zyklusstörungen ziehen. Zusammen mit der ausführlichen Anamnese, Zungen und Pulsdiagnostik kann er eine TCM gerechte Diagnose stellen und seinen Behandlungsplan individuell erstellen.

Mit Akupunktur und chinesischen Kräutern kann z.B. der Eisprung ausgelöst oder die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter unterstützt werden.

Bei PCOS, welches oft mit einer Schleimstagnation in der TCM beschrieben wird, wird der Schleim transformiert, die Milz gestärkt und der Zyklus wieder in Schwung gebracht.

Bei Endometriose muss die Stagnation des Blutes durch die am falschen Platz vorhanden Zellansammlungen gelöst werden.

Ein grosser Teil der Therapie liegt im besänftigen der Emotionen. Viele Paare mit langandauerndem Kinderwunsch leiden emotional stark unter der Problematik, was eine schlechte Ausgangssituation für eine erfolgreiche Schwangerschaft darstellt. Mit TCM kann man die Anspannung lösen und Geist und Herz wieder miteinander verbinden.

Die Spermienqualität des Mannes kann positiv beeinflusst und das Spermiogramm verbessert werden.